Ooooooom, ich bin entspannt und mein Körper ist ganz leicht. Ooooooom, meine Gedanken fliegen vorbei und ich konzentriere mich nur auf meinen Atem. OoooMAMA…!!! Der Schrei des Waldmädchens holt mich abrupt aus meiner Meditation zurück ins Hier und Jetzt. Wäre ja auch zu schön gewesen.

Ich praktiziere seit einiger Zeit Yoga. Jeden Montag in eine Yoga-Gruppe und wenn es die Zeit erlaubt, auch zu Hause. Dass es in den eigenen vier Wänden aber meistens nicht funktioniert, vor allem, wenn die Kinder da sind, merkte ich gerade wieder, als mich das Waldmädchen ungeduldig am Ärmel zieht und mir die Milchpfütze auf und unter dem Tisch zeigt. „Das war nicht mit Absicht, Mama. Das ist mir ganz aus Versehen passiert.“ „Das ist ja auch nicht schlimm, Schatz“, sage ich und denke innerlich „Oooooom“.

Mütter am Rande des Wahnsinns

Wie oft höre ich von Müttern, dass ihre Kinder sie manchmal an den Rand des Wahnsinns treiben. Das ständige Rumgezerre an uns Mamas, Streitereien unter Geschwistern, Genörgel und lautes Geschrei sind dabei nur einige Faktoren. Mir geht es genauso. Das Waldmädchen verfügt über ein Fragenrepertoire, das jedes Trivial Pursuit Spiel in den Schatten stellt. Jetzt lernen wir Eltern ja, dass es wichtig ist, dem Kind beizubringen, dass es keine dummen Fragen gibt. Kindlichen Wissensdurst soll man unterstützen und fördern. Ja, alles richtig. Aber wenn dein Kind ohne Punkt und Komma quatscht und dir Fragen stellt, musst du als Mutter auch mal sagen dürfen, jetzt ist es genug. „Ich will jetzt keine Fragen mehr beantworten.“

Mamawahnsinn

Die kleinen Tricks der Kindererziehung

Pädagogisch wertvoll ist es sicher auch nicht unbedingt, seine Kinder zwischendurch vor dem Fernseher zu „parken“ und einen Film sehen zu lassen. Aber es verschafft dir als Mutter die Möglichkeit in Ruhe das Essen zu kochen und die Wäsche im Keller aufzuhängen. Ich spreche natürlich nicht von medialer Dauerbeschallung, um die Kinder ruhig zu stellen. Was ich meine ist das kleine Hintertürchen, dass Mütter manchmal nutzen, um sich etwas Zeit zu erschaffen. Ist das jetzt verwerflich?

Tatütata, ja, ich höre sie schon, die Mütterpolizei, sowas macht man doch nicht. „Man kann seine Kinder in den ganzen Tagesablauf mit einbeziehen“. Ja, das kann man, aber es dauert dann alles dreimal so lange und manchmal möchte man Dinge auch einfach allein erledigen. Oder habt ihr schon einmal zusammen mit einem Kleinkind die Toilette geputzt? Der Froschjunge hat neuerdings eine besondere Leidenschaft für unsere Klobürste entwickelt. Diese trägt er dann mit Inbrunst vor sich her und putzt damit den Boden. Der ist dann zwar nass gewischt, aber sauber noch lange nicht. Also nein, ich möchte mein Kind nicht in alles mit einbeziehen!

Wir haben zwar noch kein Kind, wissen aber genau, wie wir es erziehen werden

Die besten Tipps bekommt man übrigens von werdenden Eltern. Also denjenigen, die zwar bereits alles über Kinder gelesen, selbst aber noch keine haben. Diese erzählen dir dann etwas von Zuckerverzicht in den ersten fünf Lebensjahren, Erziehung auf Augenhöhe, mit dem Kind in einen Dialog gehen…ähm ja… wir sprechen uns nach euren ersten vier Wochen Schlafentzug, dem Dauergeschrei, weil alle anderen Kinder auf dem Kindergeburtstag auch einen Lolli haben und der Diskussion, warum man abends überhaupt ins Bett gehen muss, nochmal. Auch ihr werdet an den Punkt kommen, an dem eure Geduldsschnur reißt und ihr lauter werdet, als ihr es eigentlich wollt.

Zum Beispiel gestern Morgen, ein Montag. Das Waldmädchen will mal wieder nicht frühstücken, der Froschjunge probiert gerade die neuen Filzstifte seiner Schwester am Sofa aus, ich stelle fest, dass ich vergessen habe neues Brot für das Kindergartenvesper einzukaufen und Jo sucht nach dem zweiten Manschettenknopf, denn er hat gleich einen Geschäftstermin und ist in Eile.

Ich bin schon leicht gereizt und versuche die Bande irgendwie ins Bad und aus den Schlafanzügen zu bekommen. Den Kurs abstrakte Kunst mit Zahnpasta auf dem Fußboden muss ich übrigens nicht mehr belegen, meine Kinder sind Profis in diesem Bereich. Nach Diskussionen über die passenden Socken für den Kindergarten und zahlreichen Ermahnungen sich endlich fertig zu machen, stehen wir endlich fertig angezogen in Jacke und Schuhen im Flur, als der Froschjunge mich ansieht und sagt „KACKA“.

Manchmal möchte ich einfach laut schreien und selbst Buddha hätte diese Situation nicht mit einem „oooooom“ entschärfen können. Also den ganzen Weg zurück zum Wickeltisch, alles wieder ausziehen und zurück auf Anfang. Als ich schließlich schwitzend beim Bäcker stehe und eine Brezel kaufe, um das vergessene Vesperbrot zu ersetzen, habe ich schon so viel Adrenalin ausgeschüttet, dass passionierte Achterbahnfahrer vor Neid erblassen würden. Und der Tag hat gerade erst begonnen. Mamawahnsinn at its best!

Was mich in dieser Situation am Leben hält ist die Aussicht auf den Abend. Es ist ja Montag, Yoga-Kurs. Das heißt eine Stunde Ruhe, dem Atem lauschen, den Gedanken freien Lauf lassen und hoffen, dass man nicht aus Versehen vor lauter Erschöpfung auf seiner Matte einschläft.

Nur nicht einschlafen beim Yoga!

Wie schafft ihr es beim alltäglichen Mamawahnsinn ruhig zu bleiben und was sind eure „Tricks“, um euch etwas Zeit zu verschaffen?

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