Ja, die Reihe meiner Top-Listen reißt nicht ab. Diese hier ist aber eine ganz spezielle. Während die anderen meistens allgemeingültige Themen behandelt haben, die jedem Single irgendwie schon einmal untergekommen sind, ist diese viel persönlicher als die anderen. Und ich hoffe inständig, dass niemand außer mir die meisten dieser dümmsten Sätze 1:1 auch schon mal hören musste. Wobei, wie sagte schon Albert Einstein?

„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Eine gewisse Restunsicherheit bleibt also.

Meine Damen und Herren, hier also meine Top 6 der dümmsten Sätze, die jemals ein Mann zu mir gesagt hat.

1. „Wie ist das eigentlich, wenn man dauernd Ellbogen ins Gesicht bekommt?“

Das ist so mit die früheste Unverschämtheit von einem Typen, an die ich mich erinnern kann. Ich war 14 und im Tanzkurs. Und damals wie heute nicht besonders groß. Da immer Jungsmangel herrschte, hatte man oft unterschiedliche Tanzpartner. Bei diesem Exemplar muss ich sagen: Zum Glück. Ich erinnere mich nicht mehr an Einzelheiten, aber das war wohl das erste Mal, dass ich mitbekam, wie jemand Beleidigungen in ganz harmlos klingende Sätze verpackte. Und das mehrfach.

Damals habe ich das nicht gleich verstanden und war im Gegenteil peinlich berührt davon, dass er mich auf ein – seiner Meinung nach – körperliches Defizit aufmerksam gemacht hatte. Erst im Rückblick sehe ich, was für ein bodenlos unverschämter Kerl er war. Um die 16, nicht besonders hübsch und mit einem qualvoll, über Monate gezüchteten Flaum über der Oberlippe.

Haha. Arme Wurst. Zu gerne würde ich ihm heute mitleidig das Köpfchen tätscheln, auch wenn mich das damals sehr getroffen hat. Ich hoffe, das Leben hat es nicht allzu schlecht mit ihm gemeint. Er war ja schon gestraft genug.

2. „Hast du schon mal so einen geilen Arsch gesehen?“

Wenn’s schon keiner von sich aus merkt, muss man eben auch mal direkt nachfragen. Fishing vor Compliments der unattraktivsten Sorte. No thanks.

Situation: Ich gehe an unserem Kennenlerntag (!) hinter ihm her. Er dreht sich um und stellt mir diese Frage. In vollem Ernst. Und ich musste wirklich all meine gute Erziehung zusammen nehmen, um nicht loszuprusten und wahrheitsgemäß zu antworten: „Äh, ja? Schon geilere?“ Heute würde ich es sicher einfach tun. Aber ich muss zu seiner Verteidigung sagen: Er ist ein kleiner Mann. Ein SEHR kleiner. Und war zu diesem Zeitpunkt grade am unfreiwilligen Karriereende seiner Profisportler-Laufbahn. Es ist eventuell verständlich, dass ich es an dieser Stelle nicht über’s Herz gebracht habe, ihm auch noch die Illusion bezüglich seines perfekten Hinterteils zu nehmen. Ich bin eben einfach ein Gutmensch.

3. „Ja, aber diese Grenzen setze ich.“

Situation: Freund hat Kind mit Ex-Freundin. Das Kind bleibt zum ersten Mal allein über Nacht beim Vater. Alles klappt reibungslos. In der Nacht darauf bleibt auch die Mutter des Kindes über Nacht. Im gleichen Bett wie der Vater. Und nein, sie wohnen nicht in unterschiedlichen Städten und es hat sich auch keine unlösbare Notsituation inklusive unausweichlicher Übernachtung durch Blitzeis oder ähnliche Naturkatastrophen ergeben. Und ja, ein Sofa hat er auch besessen.

Auf meine Anmerkung hin, dass ich mich niemals zwischen ihn und das Kind stellen würde, es aber in Bezug auf seine Ex deutliche Grenzen gibt, antwortete er… siehe oben.

Ich glaube, es bedarf weder weiterer Worte, noch einer Erklärung, warum mir Männer ohne Anhang ein bisschen lieber sind, wenn ich es mir aussuchen kann.

4. „Ich wollte nur mal schauen, ob du so arrogant bist, wie du aussiehst.“

Passiert auf einer Geburtstagsparty von einem Bekannten. Ich hatte mich eine ganze Zeitlang sehr gut mit seinen, mir vor der Party komplett unbekannten, Kommilitonen unterhalten. Nettes Partygeplauder ohne irgendwelche unangenehmen Situationen. Die man ja schon mal in Gesprächen mit fremden Leuten haben kann, wenn man nicht auf einer Wellenlänge ist. Und die vielleicht auch noch ein bisschen betrunken sind. Aber nichts davon. Das kam komplett aus heiterem Himmel.

Anschließend schob er noch den heißen Tipp hinterher, dass ich als Stadtmensch doch nicht so arrogant gegenüber Leuten vom Land sein soll. Ähm. Also, erstens war das nie Thema unserer Unterhaltung. Und zweitens fand die Party sehr nahe an meinem Zuhause in einem 4.000 Seelen-Dorf statt. Ich bin also alles andere als ein Stadtmensch.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie tief seine Komplexe gesessen haben müssen, aber das war schon sehr verstörend. So viel Aufwand, um sich seine Vorurteile bestätigen zu lassen. Und sie dann trotzdem rauszuhauen, auch wenn das nicht ganz nach Plan funktioniert hat. Naja, Schwamm drüber. Sicher hat er inzwischen ein unarrogantes Landmädchen geheiratet.

5. „Eigentlich wollte ich dich nur flachlegen, aber du warst so nett, da hab ich’s nicht über’s Herz gebracht.“

Schick anzusehen war er ja. Aber leider von innen hohl. Tja, man kann nicht alles haben.

Und dabei hatte es so schön angefangen, mit einer hollywoodreifen Kennenlerngeschichte. An der Tankstelle. Inklusive anschließender Verfolgungsfahrt seinerseits, leider ohne Ergebnis. Wochen später habe ich sein Auto zufällig auf einem Parkplatz wieder gesehen und ihm meine Nummer unter den Scheibenwischer geklemmt. Hach ja.

Zugegeben: Ich hätte merken können, dass er ein bisschen dumm ist, als er im Kino während des Films geraucht hat. Oder als er mich vor einem unserer Dates noch mitnahm in einen Hinterhof, um sein Gehalt abzuholen. Das er sich als Go Go Tänzer verdient hatte. Aber er war so schön. Und ich 21. Und ebenfalls ein bisschen dumm.

Jahre später habe ich ihn zufällig bei einem Musicalbesuch wiedergesehen. Er hat sich fast den Hals verrenkt und nach mir gerufen. Ich glaube, sogar einen falschen Namen. Und ich habe ihn einfach kichernd ignoriert.

6. „Diese ganze Gender-Scheiße geht mir auf den Sack. Wenn Frauen wüssten, wo ihr Platz ist, gäbe es nicht so viele Scheidungen.“

Das habe ich gleich zwei Mal gehört. Einmal in einer Beziehung. Einmal kürzlich beim Online-Dating. Auch an dieser Stelle ist eventuell nachvollziehbar, warum Online-Dating nicht grade mein favourite thing to do ist. Hohe Idiotendichte.

Lustig war auch, dass er die ganze Zeit versucht hatte, mit komisch verschachtelten Sätzen – die Menschen mit weniger ausgeprägten Logikfähigkeiten schon mal schwindlig quatschen konnten – seine Neandertaler-Einstellung einfach wegzulabern. Was ihm nur mäßig gelungen ist. Und irgendwann, als er grade ausführte, dass ihm bei einer Frau am wichtigsten immer gut manikürte Nägel sind und ich ihn fragte, ob er das nicht ein wenig oberflächlich findet, platzte es dann aus ihm heraus. Wenn es nicht so tragisch wäre – und leider kein Einzelfall – würde ich heute noch lachen.

Es gibt sie leider immer noch: Männer, die überfordert sind, wenn Frauen nicht ihre Maniküre als Lebensinhalt haben. Aber stattdessen womöglich auch noch eine eigene Meinung. Tragisch.

Das alles hat sich im Laufe meines Singlelebens tatsächlich so zugetragen. Und irgendwie wird mir, während ich das alles so aufschreibe, klar, warum mich manchmal das Gefühl beschleicht, dass man unter gewissen Vorzeichen lieber doch noch eine Weile allein bleibt.


Was sind eure Lieblingssätze, die ihr von Männern/Frauen schon einmal hören musstet? Lasst mir gerne einen Kommentar da, hier, auf Facebook, Instagram oder Twitter.

Weitere Highlights aus meinem Singleleben lest ihr zum Beispiel im Blogbeitrag You are dismissed – Meine Top 5 K.O.-Kriterien bei Männern oder Singlebashing: Meine persönlichen Top 5-Sätze, die ich als Single nicht mehr hören will.


Eine Antwort zu „Achtung, Dummschwätzer-Alarm: Die 6 dümmsten Sätze, die ich mir von Männern anhören musste.”.

  1. Avatar von mamawerden2017

    😂 Ganz, ganz übel! Das hat mich gerade so umgehauen, dass mir nichts einfällt. Außer der Lieblingssatz meines Vaters, wenn er mir mal wieder unnötigerweise irgendwelche Arbeit abnimmt: „Das ist nichts für Frauen.“ OH. MANN. 😒

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