Liebe Mamas, kennt ihr das: ich habe den ganzen Tag mit den Kindern gespielt, geschaukelt, Sandkuchen gebacken und Legos gebaut. Habe Weinkrämpfe und Wutanfälle überstanden, Kleinkind-Streitereien geschlichtet, diskutiert, vielleicht geschimpft. Ich habe aufgeräumt, gekocht, wieder diskutiert, weil die Kinder etwas anderes essen wollten, habe gepuzzelt, gebastelt und das Wort „Mama“ mindestens 100 Mal gehört.

Am Abend Kinderzähne unter Protest und Gemotze geputzt, Geschichten vorgelesen, die Kinder dann endlich ins Bett und zum Schlafen gebracht. Habe die dreckigen Klamotten im Badezimmer zusammengesammelt, die Käsereste des Abendessens vom Boden aufgewischt und die Spielsachen im Wohnzimmer zusammengeräumt.
Ein kurzer Moment der Ruhe
Jetzt liege ich endlich auf dem Sofa, etwas zum Knabbern neben mir, und möchtet einfach ein bisschen abschalten. Irgendwas im Fernsehen sehen, meine Ruhe haben. Es dauert ungefähr eine halbe Stunde, da ist das erste Kind aufgewacht und brüllt, weil mal wieder die Zähne drücken, es durstig ist oder irgendetwas anderes nicht passt. Vorbei ist der entspannte Fernsehabend, denn bei dieser einen Unterbrechung bleibt es natürlich nicht. Auch in der Nacht muss ich mehrfach aufstehen oder mein Bett mit einem oder sogar zwei Kindern teilen.
Da liege ich also, auf gefühlten 20 Zentimetern meines Bettes, Kinderbeine und Arme um mich herum und auf dem Gesicht. Nur nicht bewegen, damit niemand aufwacht und ich gar nicht mehr zum Schlafen komme. Schließlich ist morgen früh um 6 Uhr das erste Kind schon wieder wach. Und genau das ist der Moment in dem ich mir überlege wie es wäre, wieder für 24 Stunden kinderlos zu sein.

Das kennt ihr nicht? Okay, herzlichen Glückwunsch. Behaltet euch diesen Idealismus so lange wie möglich bei! Manchmal überlege ich, was ich tun würde, wenn ich für einen Tag, also ganze 24 Stunden, kinderlos wäre. Und ich meine jetzt nicht, die Kinder bei Oma und Opa abgeben, sondern denke an die Zeit, als ich noch keine Kinder hatte.
24 Stunden kinderlos
Ich konnte schlafen! Sowohl in der Nacht, als auch am Wochenende. Solange, bis ich die Augen nicht mehr geschlossen halten konnte. Meinen Kaffee am Morgen habe ich in aller Ruhe getrunken und vor allem, so lange er noch heiß war. Ich habe meinen Tag geplant, wie es mir gepasst hat.
Konnte jegliche Kleidung tragen, ohne darauf achten zu müssen, ob sie praktisch oder pflegeleicht ist (ich wette, mit Kleinkindern zieht ihr nicht so häufig weiße T-Shirts an). Ich konnte mich spontan mit meinen Freundinnen treffen, ohne vier Wochen im Voraus einen Termin finden zu müssen. Auch mal ein Glas Sekt mehr trinken, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Bei der Arbeit konnte ich meine Aufgaben erledigen, ohne ständig auf die Uhr zu schauen, um rechtzeitig wieder am Kindergarten zu stehen. Ich konnte feiern gehen, die ganze Nacht bis in den Morgen. Denn schließlich konnte ich ja ausschlafen, bis ich meine Augen nicht mehr geschlossen halten konnte.
Das alles war möglich, als ich noch kinderlos war. Ach, war das schön. Und wie ist es jetzt?
Jetzt werde ich morgens um 6 Uhr von meinem kleinen Froschjungen geweckt, der sich warm an mich kuschelt und dabei seine Schwester weckt, die mir verschlafen erzählt, dass sie ganz toll geschlafen hat. Meinen Kaffee trinke ich meistens lauwarm, weil wir erst eine Höhle bauen müssen, in der alle Stofftiere platz haben, um mit uns gemeinsam darin zu frühstücken. Angezogen wird, was im Schrank liegt, auch wenn Shirt und Hose nicht immer 100% zusammenpassen.
Aber das ist egal, denn für die Kinder ist Mama eh die Schönste. Und wenn mich dann am Abend im Bett zwei, nach Erdbeeren riechende Hände umarmen, um mir zu sagen, dass das heute ein richtig schöner Tag war und ich bitte noch ein bisschen dableiben soll, dann vergesse ich den Sekt und das Feiern. Weil Mamasein doch etwas ganz Besonderes ist!

Wie geht es euch, liebe Mamas? Kennt ihr auch dieses Gefühl, einfach mal abschalten zu wollen? Schreibt mir eure Erfahrungen in die Kommentare oder auf Instagram, Facebook und Twitter.
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